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IP/03/854

Brüssel, den 17 Juni 2003

Aufgrund von EU-Forschungsarbeiten werden Verbesserungen bei Transport und Behandlung von Vieh vor der Schlachtung gefordert

Entsprechend den Ergebnissen des von der Europäischen Kommission finanzierten Projekts CATRA (CAttle TRAnsport), das heute in Brüssel vorgestellt wurde, muss der Viehtransport verbessert werden. Im Rahmen der Studie wurden Rinder auf mehreren Fahrten in ganz Europa begleitet und beobachtet. Stressfördernde Transportbedingungen wirken sich nicht nur auf das Wohlbefinden der Tiere nachteilig aus, sondern können auch die Fleischqualität beeinträchtigen. Die Studie ergab, dass die logistische Kette überprüft werden sollte. Nicht nur die Transportdauer, sondern auch der Straßenzustand, die Wetterverhältnisse und die Auslegung der Fahrzeuge sind zu berücksichtigen. Die Normen für Be- und Entladen sollten ebenfalls verbessert werden. Die einschlägigen EU-Vorschriften sollten ordnungsgemäß umgesetzt werden. Die Kommission will außerdem in Kürze überarbeitete Transportvorschriften für Tiere vorschlagen, die die jüngsten Erkenntnisse in diesem Bereich berücksichtigen.

"Die EU leistet ihren Beitrag zur Verbesserung der Bedingungen im Viehtransport", sagte das für Forschung zuständige Kommissionsmitglied Philippe Busquin. "Es ist im Interesse der Industrie, zu vermeiden, dass Tiere sinnlos leiden müssen. Die Qualität der Produkte kann durch unzureichende Transportbedingungen ernsthaft beeinträchtigt werden. Daher werden im Rahmen der EU-Forschungsarbeiten nicht nur Fragen des Viehtransportes untersucht, es sollen vielmehr auch politische Entscheidungen unterstützt werden."

Bessere Bedingungen im Viehtransport

Der Transport lebender Tiere, insbesondere über lange Strecken, ist ein kontroverses Thema. Nach Ansicht vieler Verbraucher haben solche Transporte äußerst schädliche Auswirkungen für die Tiere. Außerdem kann die Verbringung von Tieren über weite Strecken vor der Schlachtung potenziell die Fleischqualität beeinträchtigen - durch Stress, aber auch durch andere Faktoren, zum Beispiel Kämpfe der Tiere untereinander oder Selbstverletzungen an den Einrichtungen.

Ein 1,8 Millionen-Euro-Projekt (Dauer: drei Jahre, Partner: zehn)

Seit Februar 2000 unterstützt die Europäische Union das Projekt CATRA (Minimierung stressauslösender Faktoren bei dem Transport und der Behandlung von Rindern zur Verbesserung des Tierschutzes und der Fleischqualität) mit einem Betrag von insgesamt 1,8 Millionen Euro. Das Projekt findet am 17. Juni mit einer letzten Sitzung seinen Abschluss.

An CATRA beteiligten sich 10 Partner, deren Arbeit von der schwedischen Hochschule für Agrarwissenschaften in Uppsala koordiniert wird. Die anderen Partner kommen aus Belgien, Finnland, Deutschland, Italien, Norwegen, Slowenien und Spanien.

Ziel ist die Bereitstellung von Daten, anhand derer solide politische Entscheidungen getroffen werden können. Im Rahmen von CATRA sollten Methoden zur Eindämmung und Minimierung von Stress bei Rindern während der Behandlung und dem Transport entwickelt werden, danach sollten Leitlinien für verschiedene Endnutzer und politisch Verantwortliche vorgeschlagen werden.

Evaluierung wichtiger Faktoren beim Tiertransport

Ein aus 10 Partnern aus ganz Europa bestehendes Team stützte sich sowohl auf Beobachtungen als auch auf Versuche, um die unmittelbaren Auswirkungen des Transportes selbst auf das Wohlbefinden von Rindern sowie auf die Fleischqualität nach der Schlachtung zu ermitteln. Ferner wurden relevante Faktoren wie Straßenzustand, Wetterverhältnisse und Einrichtungen für die Versorgung und Behandlung der Tiere überwacht.

Wichtigste Ergebnisse

Im Rahmen des Projekts kam man unter anderem zu folgenden Schlussfolgerungen:

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